Mittwoch, 21. Januar 2015

Friends


Wenn ich allein bin, komme ich dazu, über vieles nachzudenken. Meist über Themen, die ich gerne in die hintere Ecke meines Kopfes vergrabe. Themen, die mir unangenehm sind, die mich traurig machen. Momentan denke ich viel über Freundschaft nach. Aber was ist das eigentlich genau? Laut Duden, ein Verhältnis auf gegenseitig beruhender Zuneigung. Gegenseitig? Was wenn es der eine ernster meint? Manche sind nur an einem Zeitvertreib interessiert, für andere ist es eine zweckmäßige Freundschaft. Ich bin kein Mensch, der sich Fremden an den Hals wirft und schnell neue Kontakte knüpft. Es dauert, bis das Eis schmilzt. Aber wenn es schmilzt, dann richtig. Ich zeige mich mit meinen Ecken und Kanten. Seiten und Eigenschaften kommen ans Licht, die ich sonst lieber für mich behalte. Die nicht jeder kennen muss. Und dann bin ich froh, wenn ich auf jemanden treffe, der ist wie ich.
Aber schon zu oft habe ich mich geöffnet und wurde verletzt. Freunde von denen ich dachte, dass sie welche wären. Und zu oft bestätigt sich das Sprichwort ,,aus den Augen aus dem Sinn". Man zieht in eine andere Stadt und niemand meldet sich, auf Nachrichten wird nicht geantwortet. Aber sobald man wieder in der Heimat ist, schreiben sie, aber nur weil niemand sonst Zeit hat. Man ist der Ersatz, aber das will ich nicht sein. Darauf kann ich verzichten.
Meine wahren Freunde kann ich an meinen beiden Händen abzählen, wenn zwei Hände nicht schon zu viel sind?! Es gibt Leute, mit denen man Spaß haben kann, feiern gehen. Aber wem kann man sich anvertrauen in einer Welt der Screenshots? Ich bin froh, dass ich meine Person gefunden habe. Diese eine, auf die ich mich immer verlassen kann. Und wenn es wahre Freundschaft ist, braucht man sich nicht täglich melden, nicht täglich sehen. Aber wenn wir uns sehen, ist es als wären wir nie getrennt gewesen. Sie ist mein Halt in der Zeit der Vergänglichkeit. So jemanden findet man nicht oft.
Not everyone you lose is a loss.

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